Geschichte

der Ersten Hausgemeinschaft: Das Wohnprojekt WiGe-Vielfalt MehrgenerationenWohnhaus

Entwicklung des Wohnprojektes

2003 Fünf Initiatorinnen finden sich zusammen, um Wohn- und Lebensraum für generationenübergreifendes Wohnen in Aschaffenburg zu schaffen. Geplant ist, eine städtische Immobilie anzumieten.

2004 Die Gruppe nimmt ersten Kontakt mit Oberbürgermeister Herzog in seiner Bürgersprechstunde auf – er ist begeistert von unserer Wohnidee,  bietet sofort seine Unterstützung und Vermittlung bei  den Gesprächen mit der Stadtbau an.

2005 13 Mitglieder gründen im September den gemeinnützigen Verein WiGe e.V. – ein Meilenstein –, da wir dadurch jetzt als Verhandlungspartner mit der Stadtbau agieren können.
Im Dezember stellt der Verein das Projekt im Rahmen einer großen Veranstaltung vor. Etwa 200 Menschen kommen in den Bachsaal.
Im Anschluss an die Veranstaltung beginnen wir, uns monatlich zum offenen Stammtisch zu treffen.

2007 Acht Vereinsmitglieder gründen die 1. Hausgemeinschaft (HG1). Eine einmalige finanzielle Einlage in Höhe von 500 €, die alle leisten, stellt Verbindlichkeit her. Das Geld dient dazu, die anfallenden Kosten zu decken, beispielsweise für Rechtsberatung, gemeinsame Anschaffungen für die Gemeinschaftseinheit oder für Fortbildungen. Außerdem zeigen wir damit unseren Verhandlungspartnern, dass uns die Sache wirklich ernst ist. Die Einlage wird auch bei Austritt aus der Hausgemeinschaft nicht zurückgezahlt. Auch dies ist ein Meilenstein in unserer Entwicklung.

Im Juli 2007 findet ein erstes großes Roundtable Gespräch statt mit Oberbürgermeister Herzog und Herrn Steinbach von der Stadtbau GmbH. Wir stellen unsere Projektidee vor: Bildung von Wahlverwandtschaften, Vorbildfunktion und Entlastung für die Stadt Aschaffenburg, Schaffung von Bewusstsein über neue Wohnformen als Alternative zu herkömmlichen Einrichtungen. 

Unser Hauptziel ist es, kreativ und innovativ mit dem demographischen Wandel umzugehen und ihn als Chance für ein neues fürsorgliches Miteinander zu sehen. Wir erörtern die Realisierung des Wohnprojektes wie beispielsweise die Größe der Immobilie, den Standort, ansatzweise die Finanzierung und Betreiberform, da wir mieten und nicht kaufen wollten.

2009 Ein weiterer großer Meilenstein in unserer Geschichte: Die Immobilie ist gekauft! Der Kauf ist das Ergebnis zäher, nervenaufreibender Verhandlungen zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), der Stadtbau und dem Oberbürgermeister.

Der Verein WiGe e.V. und die Stadtbau unterzeichnen unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit einen Rahmenvertrag für das Projekt.  Der gemeinnützige Verein WiGe e.V. und die Stadtbau GmbH wollen das erste Wohnprojekt dieser Art am bayerischen Untermain realisieren, das den Zielen des gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnens verpflichtet ist. Im Rahmenvertrag ist das Belegungsrecht zwischen Verein und Stadtbau geregelt, WiGe e.V. und die HG 1 erhalten ein Vorschlagsrecht zur Vermietung, sowie die Nutzung und und das Nutzungsrecht der Gemeinschaftseinheit. Die Stadtbau GmbH schließt mit den BewohnerInnen der HG 1 Einzelmietverträge ab. Die MieterInnen tragen die Unkosten für die Gemeinschaftseinheit. Eine großartige Leistung für alle Beteiligten.

2009/2010 Gemeinsam mit dem Architektenteam entwickeln die MitstreiterInnen der HG1 den Plan für die einzelnen Wohneinheiten ntwicklung, die Gemeinschaftseinheit, das Herzstück unseres Projektes.
Im Mai 2010 findet das Richtfest statt unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit.

September 2010 Das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen zeichnet unser Projekt als nachahmenswertes „Best-Practice-Beispiel“ aus. Unser MehrgenerationenWohnhaus wird damit als ein Projekt mit Vorbildcharakter  für ganz Bayern herausgestellt. Damit verbunden ist eine großzügige Förderung für unsere Gemeinschaftseinheit.

Endlich: Im Februar/März 2011 können wir alle einziehen! Alle 26 Wohneinheiten sind vermietet. Unsere Bewohner sind zu diesem Zeitpunkt zwischen 2 ½ und 76 Jahren alt. Wir alle, die in diesem Projekt wohnen, stellen in unserer Vielfalt ein Abbild unserer Gesellschaft dar. Das war auch unser Ziel. Die Vielfalt ist der Charme unseres generationenübergreifenden  Wohnprojektes.